Energieberatung in Thüringen jetzt kostenfrei

Pressemitteilung vom
Das Thüringer Umweltministerium, die Thüringer Energie- und GreenTech-Agentur (ThEGA) und die Verbraucherzentrale Thüringen haben in Erfurt eine Kooperation bei der Energieberatung besiegelt. Damit wird der beliebte Service erstmals kostenfrei. Das ist bundesweit einmalig.
Bei der Unterzeichnung des Kooperationsvertrages

Das Thüringer Umweltministerium, die Thüringer Energie- und GreenTech-Agentur (ThEGA) und die Verbraucherzentrale Thüringen haben am Freitag, dem 11. Januar, in Erfurt eine Kooperation bei der Energieberatung besiegelt. Damit wird der beliebte Service für Verbraucher und Verbraucherinnen in Thüringen erstmals komplett kostenfrei. Der bisherige Eigenanteil von 5 bis 40 Euro entfällt, das ist bundesweit einmalig.

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Das Thüringer Umweltministerium, die Thüringer Energie- und GreenTech-Agentur (ThEGA) und die Verbraucherzentrale Thüringen haben am Freitag, dem 11. Januar, in Erfurt eine Kooperation bei der Energieberatung besiegelt. Damit wird der beliebte Service für Verbraucherinnen und Verbraucher in Thüringen erstmals kostenfrei. Der bisherige Eigenanteil von 5 bis 40 Euro entfällt, das ist bundesweit einmalig. Gemeinsames Ziel ist es, den Ausbau der klimaneutralen Energieversorgung von Wohngebäuden anzukurbeln.

„Viele Heizungen in Thüringen verrichten seit der Sanierungswelle in den 90er-Jahren ihren Dienst und setzen auf fossile Energieträger wie Öl und Gas. Wir wollen insbesondere Hauseigentümern Wege aufzeigen, wie klimafreundliche und kosteneffiziente Energieversorgung im Wohnhaus aussehen kann“, sagte Energieministerin Anja Siegesmund heute in der Verbraucherzentrale-Beratungsstelle in Erfurt.

„Die neue Kooperation ist unser erstes praktisches Angebot, mit dem wir das Klimagesetz umsetzen“, so die Ministerin weiter. Das im Dezember verabschiedete Thüringer Klimagesetz sehe vor, den Gebäudebestand im Land bis zum Jahr 2050 nahezu klimaneutral zu machen. Der Wohngebäudesektor allein verursache rund ein Drittel des gesamten Energieverbrauchs. Deutschland werde seine Klimaschutzziele für 2020 deutlich verfehlen, auch der Gebäudesektor werde weit hinter den Emissionszielen zurückbleiben.

Was tun? Die Lösung liegt auf der Hand: Der Wärmebedarf muss deutlich gesenkt und der Anteil regenerativer Energieträger erheblich gesteigert werden. Die Technologien dafür sind bekannt und erprobt. Mit Hilfe der Energieberatung sollen sie in die Fläche gebracht werden. Bereits jetzt sind die Energieberaterinnen und Energieberater der Verbraucherzentrale thüringenweit unterwegs. Sie informieren in 27 Beratungsstellen, bei Messen oder Vorträgen und sogar bei den Ratsuchenden zu Hause.

„Im Rahmen unserer Energie-Checks nehmen unsere Fachleute beispielsweise die Heizung, die Bausubstanz, die Solaranlage oder individuelle Fragestellungen wie einen Schimmelbefall vor Ort unter die Lupe“, erläuterte Dr. Ralph Walther, Geschäftsführer der Verbraucherzentrale Thüringen.

44.000 Tonnen Kohlendioxid, das ist so viel wie 44.000 Buchen in 80 Jahren aufnehmen, sagt Dr. Ralph Walther.

Kohlendioxid-Ausstoß um 44.000 Tonnen reduziert

Durch die Beratungen, die im vergangenen Jahr stattfanden, werden künftig mehr als 120 Millionen Kilowattstunden Energie eingespart und 44.000 Tonnen Kohlendioxid weniger ausgestoßen. Die empfohlenen Maßnahmen wurden bereits 2018 umgesetzt oder sind von den Verbraucherinnen und Verbrauchern fest eingeplant.

„Von der neuen Kooperation erhoffen wir uns, noch bekannter zu werden und noch mehr Menschen zu erreichen“, sagte Dr. Ralph Walther.

„Das Potenzial zum Beispiel eines Heizungstauschs ist enorm – sowohl für die Umwelt als auch für den einzelnen Verbraucher“, sagte Professor Dieter Sell von der Thüringer Energie- und GreenTech-Agentur. „Im Privathaushalt gehen etwa 80 Prozent des Energieverbrauchs allein auf das Konto der Heizung und der Warmwassererwärmung. Wer effizient Energiekosten sparen will, sollte sich also unbedingt mit der Heizung beschäftigen. Die Beratungsangebote der Verbraucherzentrale helfen, diese Sparmöglichkeiten zu nutzen“, so der ThEGA-Geschäftsführer.

Optimierung der Heizung auch für den Klimaschutz wichtig

Im Freistaat gibt es etwa 520.000 Wohngebäude, drei Viertel davon sind Ein- und Zweifamilienhäuser. „Die Heizkessel in diesen Gebäuden sind zu 75 Prozent vor dem Jahr 2000 installiert worden und verfügen über ein entsprechendes Einsparpotenzial im Vergleich zu heutiger Technik“, sagte Sell. Deswegen sei eine Optimierung der Heizung mit dem Einsatz erneuerbarer Energien auch für den Klimaschutz wichtig. Je nach Beschaffenheit des Gebäudes und Anforderungen der Verbraucher könnten zum Beispiel Solarthermie, Biomasse oder Wärmepumpen eine sinnvolle Wahl sein.

Das Thüringer Umweltministerium und die ThEGA unterstützen die Energieberatung mit rund 40.000 Euro pro Jahr und tragen damit den bisherigen Eigenanteil der Ratsuchenden. Finanziert wird die Energieberatung vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie – im vergangenen Jahr mit rund 315.000 Euro. Infos zum Beratungsangebot finden Sie hier.

Thüringer Umweltministerium

 

 

ThEGAEnergieberatung

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