Wenn Warmwasser zur Kostenfalle wird

Pressemitteilung vom
"Es kommen zunehmend Mieter in unsere Beratung, die sich über eine deutliche Steigerung ihrer Heizkosten wundern, ohne dass sie tatsächlich mehr Wärme bzw. Warmwasser verbraucht haben", berichtet Ramona Ballod, Energiereferentin der Verbraucherzentrale Thüringen.

"Es kommen zunehmend Mieter in unsere Beratung, die sich über eine deutliche Steigerung ihrer Heizkosten wundern, ohne dass sie tatsächlich mehr Wärme bzw. Warmwasser verbraucht haben", berichtet Ramona Ballod, Energiereferentin der Verbraucherzentrale Thüringen.

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Die Erklärung steckt dabei weder in höheren Energiepreisen noch in einem veränderten Verbrauchsverhalten. Ursache ist eine seit dem 1. Januar 2014 veränderte Rechtslage. Bisher wurde nur der Gesamtverbrauch für die Heizenergie eines Wohngebäudes ermittelt. Seit der Gesetzesänderung wird nun der Anteil, der bei der Erwärmung von Warmwasser anfällt, messtechnisch ermittelt und nicht mehr überschlägig berechnet.

Durch das neue Vorgehen ändert sich nichts an der Erhebung der Gesamtwärmekosten für ein Wohngebäude, wohl aber die Verteilung unter den Mietern. "Es gibt Gewinner und Verlierer – stark abhängig vom individuellen Verbrauchsverhalten für Beheizung und Warmwasser", sagt Ramona Ballod.

Eine der Ursachen ist der in der Berechnung bisher unterschätzte Energieaufwand für die Nacherwärmung des Zirkulationswassers. In den bislang untersuchten Heizkostenabrechnungen macht das bis zu 80 Prozent des Energieeinsatzes für das Warmwasser aus. In diesen Fällen bekommt der Energieanteil zur Bereitung des Warmwassers von vornherein ein viel höheres Gewicht als der zur Beheizung der Wohnungen. Auch sparsame Nutzer von Warmwasser können am Ende mehr für den Kubikmeter zahlen. Das wirkt sich bei mäßigen Verbrauchern oder gar Verschwendern noch deutlicher auf die Kosten aus.

Was also tun? Besonders Mietern in Mehrfamilienhäusern ist zu empfehlen, alle Einsparmöglichkeiten für Warmwasser konsequent zu nutzen, so z. B. lieber zu duschen als zu baden. "Wenn die spezifischen Kosten pro verbrauchtem Kubikmeter Warmwasser spürbar gestiegen sind, ist zugleich auch die mögliche Kostenreduzierung durch Einsparung für jeden Kubikmeter hoch", so Ballod.

Eine unabhängige, individuelle Beratung durch Energieberater der Verbraucherzentrale Thüringen (Beratungsstellen) verschafft Durchblick und legt Mietern Handlungsmöglichkeiten offen. Dabei betrachten die Energieberater auch die Anlageneffizienz zur Warmwasserbereitung im Gebäude.

Und falls doch nicht die veränderte Ermittlung des Energieanteils von Warmwasser zur Kostensteigerung geführt hat, sondern ein Abrechnungsfehler kann die Verbraucherzentrale auch das bei einer Überprüfung der Heizkostenabrechnung feststellen.

Die Energieberatung der Verbraucherzentrale hilft online, telefonisch oder mit einem persönlichen Beratungsgespräch. Die Berater informieren anbieterunabhängig und individuell. Für einkommensschwache Haushalte mit entsprechendem Nachweis sind die Beratungsangebote kostenfrei. Mehr Informationen gibt es auf www.verbraucherzentrale-energieberatung.de oder unter 0800 809 802 400 (kostenfrei). Eine Terminvereinbarung ist auch möglich unter (0361) 555 14-0. Die Energieberatung der Verbraucherzentrale wird gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie.

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