Online-Shops aus Asien: Mit diesen Problemen müssen Sie rechnen

Pressemitteilung vom
Der Einkauf im Internet boomt, auch in Deutschland. Von diesem Trend wollen Onlinehändler aus dem Ausland profitieren. Gerade sogenannte Asia-Shops betreiben häufig deutschsprachige Verkaufsseiten. Gibt es nach einer Bestellung Probleme mit der gelieferten Ware, ist die Reklamation oft schwierig.
Jemand kauft am Laptop und Smartphone online etwas ein.
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Der Einkauf im Internet boomt, auch in Deutschland. Von diesem Trend wollen Onlinehändler aus dem Ausland profitieren und buhlen um die Gunst der deutschen Verbraucher. Oft ist dem Onlinekunden dabei gar nicht klar, bei welchem Anbieter er gerade bestellt. Gerade sogenannte Asia-Shops betreiben häufig deutschsprachige Verkaufsseiten. Gibt es nach einer Bestellung dort Probleme mit der gelieferten Ware, ist die Reklamation oft schwierig. Die Verbraucherzentrale gibt Tipps, worauf Verbraucher bei einer Bestellung achten sollten.

Sie werben mit unschlagbaren Preisen, hohen Rabatten und schönen Bildern. Viele Onlinehändler aus dem asiatischen Raum machen mit Anzeigen über Google, auf diversen Webseiten und in den sozialen Netzwerken wie Instagram oder Facebook auf sich aufmerksam. Weil die Shops auch äußerlich einen guten Eindruck machen und die Ware günstig sind, ist der Bestellbutton vom Verbraucher schnell gedrückt.

Die Probleme beginnen häufig erst, wenn die Ware zu spät geliefert wird oder nicht von der versprochenen Qualität ist. Wollen Verbraucher im Fall einer Beschwerde oder Reklamation ihre Rechte durchsetzen, gestaltet sich die Kontaktaufnahme oft schwierig. Vielen Kunden wird dann erst klar, dass sich hinter dem deutschsprachigen Webauftritt, der unter „.com“ oder gar unter „.de“ firmieren kann, ein Betreiber aus Asien verbirgt.

So erkennen Sie, ob ein Onlineshop seriös ist

„Wird die Online-Bestellung zum Reinfall, weil die Ware nicht rechtzeitig geliefert wird oder von schlechter Qualität ist, ist eine Rückabwicklung oft problematisch“, sagt Ralf Reichertz, Jurist bei der Verbraucherzentrale Thüringen. „Die Verbraucherzentrale Thüringen rät von einem Einkauf in sogenannten Asia-Shops ab, wenn sich die Unternehmen nicht an deutsche Rechtsnormen halten.“ Folgende Punkte können darauf hinweisen, dass es sich um einen unseriösen Anbieter handelt:

  • Das Impressum auf der Webseite fehlt oder ist unvollständig. Der konkrete Betreiber der Webseite bleibt so unbekannt.
  • Eine gültige Telefonnummer des Händlers fehlt oder stammt eindeutig aus dem asiatischen Raum. Ist Kontakt nur per Email möglich, gestalten sich Reklamationen oft schwierig.
  • Beim Bestellvorgang werden wichtige Informationen verschwiegen. Oft fehlen die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) und Widerrufsbedingungen im Kaufvertrag. Für die Kunden bleibt so bis zuletzt unklar, zu welchen Bedingungen Sie den Vertrag abschließen.
  • Zusätzliche Kosten für den Kunden wie Zollkosten und anfallende Steuern werden auf der Webseite nur versteckt ausgewiesen. Dem Käufer ist bis zuletzt unklar, welchem Preis genau er zugestimmt hat.
  • Wirbt ein Online-Händler mit unrealistisch günstigen Preisen oder Rabatten, handelt es sich sehr wahrscheinlich um ein unseriöses Lockangebot.


Ärger mit Asia-Ware: Das können Verbraucher tun

Anders als bei den sogenannten „Fakeshops“, bei denen der Verbraucher zwar zahlt, aber keine Ware sieht, erhält er von den „Asia-Shops“ seine Bestellung – wenn auch oft deutlich verspätet. Der Kunde kann seine Verbraucherrechte aber schwer durchsetzen - auch weil asiatische Händler in der Regel eine Sendungsnummer vorlegen können und damit glaubhaft machen, dass die Ware versandt wurde.

Zwar besteht Käuferschutz bei einer Bezahlung per Paypal, doch greift dieser nicht, wenn die Ware geliefert wurde. „Wer mit der erhaltenen Ware unzufrieden ist, kann nur hartnäckig versuchen, den Händler zu kontaktieren“, so Ralf Reichertz. „Gelingt dies nicht, stehen die Chancen auf eine Rückabwicklung schlecht. Betroffene sehen ihr Geld dann höchstwahrscheinlich nicht wieder.“

Verbraucher sollten daher immer vorab prüfen, wo der Online-Händler seinen Sitz hat – denn im Ausland gilt nicht zwingend deutsches oder europäisches Recht. Eine Orientierung bieten Webseiten wie www.who.is, auf denen Onlinekunden die Herkunft der Domains gezielt prüfen können.

Ihre Beschwerde

Probleme mit Asia-Shop-Betreibern können Verbraucher über unser kostenloses Beschwerdeformular unter www.vzth.de/beschwerde melden.

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung wiedergibt.
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