Wir suchen neue Kolleg:innen für unsere Rechtsberatung in Jena und Suhl. Alle Details finden Sie hier.

CO2-Kosten für die Heizung: Wer vermietet, muss sich beteiligen

Pressemitteilung vom
Seit 2023 sind Vermieter:innen verpflichtet, einen Teil der CO2-Kosten für Heizung und Warmwasser ihrer Mietwohnungen zu übernehmen – abhängig vom energetischen Zustand des Gebäudes. Damit soll ein Anreiz geschaffen werden, in Energieeffizienz zu investieren und so Emissionen zu reduzieren. Zudem werden die Mieter:innen dadurch finanziell entlastet. Was dabei zu beachten ist, erklärt die Verbraucherzentrale Thüringen.
Glühbirne und Baum, die auf einem Münzstapel mit digitalem Wachstumsdiagramm wachsen.
Off

Seit 2021 hat der Ausstoß von CO2 einen Preis. Diesen bezahlen zum Beispiel die Lieferanten von Heizöl und Erdgas für die entsprechend benötigten Emissionszertifikate. Der CO2-Preis wird auf die Verbraucherpreise für fossile Brennstoffe umgelegt und in den jeweiligen Rechnungen ausgewiesen.

„Bei Mietwohnungen werden die CO2-Kosten, die durch das Heizen mit fossilen Brennstoffen entstehen, nach einem Stufenmodell zwischen Mieter:innen und Vermieter:innen aufgeteilt. Das gilt erstmals für Heizkostenabrechnungen, die das Jahr 2023 betreffen“, sagt Ramona Ballod, Energiereferentin der Verbraucherzentrale Thüringen. Die gesetzliche Grundlage ist das Kohlendioxidkostenaufteilungsgesetz.

Höhere Emissionen, höherer Vermieteranteil

Basis für die Aufteilung ist der jährliche CO2-Ausstoß eines Gebäudes in Kilogramm pro Quadratmeter Wohnfläche. Je höher der CO2-Ausstoß, desto höher ist der Kostenanteil, den der Vermieter tragen muss. In der höchsten Stufe, bei einem CO2-Ausstoß von mehr als 52 Kilogramm CO2 pro Quadratmeter, trägt der Vermieter 95 Prozent der Kosten. Bei sehr effizienten Gebäuden hingegen entfallen die CO2-Kosten für die Vermieter:innen ganz.

„Mieter:innen, insbesondere wenn sie in Gebäuden mit hohem CO2-Ausstoß wohnen, werden durch das Gesetz entlastet“, so Ramona Ballod. Vermieter:innen sollen durch die Regelung motiviert werden, in klimaschonende Heizungssysteme und energetische Sanierungen zu investieren. Das senkt die CO2-Emissionen ihrer Gebäude und reduziert ihren Kostenanteil.

So funktioniert die Kostenbeteiligung

Wer ein Mietshaus mit Fernwärme oder per Wärmecontracting beheizt, muss sich in gleichem Maße an den CO2-Kosten beteiligen, die in der Fernwärmerechnung ausgewiesen sind. Gewerbliche Wärmelieferanten müssen den CO2-Ausstoß ihrer Wärmeerzeugung ebenso ausweisen Lieferanten von Öl und Gas. 

Vermieter:innen sind gesetzlich verpflichtet, die CO2-Kosten in der jährlichen Heizkostenabrechnung auszuweisen, die Einstufung des Gebäudes vorzunehmen und ihren Anteil selbst von den Heizkosten der Mieter:innen abzuziehen. 

In Wohngebäuden, in denen die Mieter:innen die Brennstoffe für Heizung und Warmwasser selbst beziehen, können sie den Vermieteranteil an den CO2-Kosten selbst berechnen und sich erstatten lassen. Dies betrifft vor allem Gasetagenheizungen. 

„Laut Gesetz muss sich die Abrechnung der CO2-Kosten am Zeitraum der Betriebskostenabrechnung orientieren. Das heißt: Die Abrechnung des Vermieters abwarten und diesen Zeitraum für die Berechnung der Kosten zugrunde legen“, rät Ramona Ballod.

Für denkmalgeschützte Gebäude gelten gegebenenfalls andere Regeln für die Aufteilung der CO2-Kosten.

Online-Rechner helfen bei der Kostenaufteilung

Im Internet gibt es zahlreiche Online-Rechenhilfen, zum Beispiel beim Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. Damit können Mieter:innen selbst berechnen, welchen Anteil der CO2-Kosten ihre Vermieter:innen tragen müssen und welchen Erstattungsanspruch sie haben. 

Auf den Seiten der Verbraucherzentralen gibt es außerdem Hinweise zur Berechnung der CO2-Kosten, zum Beispiel bei einer Ölheizung.

Weitere Fragen zu Heizkosten beantworten die Energieberater:innen der Verbraucherzentrale Thüringen. Ein Termin für ein persönliches Beratungsgespräch kann telefonisch unter 0800 809 802 400 (kostenfrei) vereinbart werden.

Die Energieberatung der Verbraucherzentrale wird gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. Dank einer Kooperation mit dem Thüringer Umweltministerium und der Landesenergieagentur ThEGA sind in Thüringen auch die Vor-Ort-Termine bei den Ratsuchenden zu Hause kostenfrei.

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung wiedergibt.
Grafische Darstellung einer Frau, die ungeduldig auf ihre Armbanduhr schaut. Rechts daneben befindet sich das Logo von Cleverbuy, darunter eine Grafik von einem Smartphone, von der ein roter Pfeil auf einen Stapel Euroscheine führt. Rechts daneben befindet sich ein großes, rotes Ausrufezeichen, in dem "Warnung" steht.

Warnung vor Cleverbuy: Auszahlung lässt auf sich warten

"Clever Technik kaufen und verkaufen" heißt es auf der Website der Ankaufplattform Cleverbuy. Gar nicht clever ist die oft lange Zeit, die verstreicht, bis Nutzer:innen ihr Geld für Smartphone und Co. ausgezahlt bekommen. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) warnt daher vor dem Anbieter.
Besorgt dreinblickender Mann, der auf seine Kreditkarte schaut, während er mit seinem Mobiltelefon spricht.

Der vzbv stellt fest: Banken tun nicht genug gegen Kontobetrug

Opfer von Kontobetrug bleiben in vielen Fällen auf dem Schaden sitzen, denn: Banken werfen ihnen grobe Fahrlässigkeit vor. Aus Sicht des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) müssten Banken jedoch mehr tun, um Verbraucher:innen zu schützen.

Ärger mit Strom-, Gas- und Fernwärmeverträgen

Viele Verbraucher:innen haben Preiserhöhungen für ihre Strom-, Gas- und Fernwärmeverträge oder die Kündigung erhalten. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) und die Verbraucherzentralen klagen gegen mehrere Unternehmen wegen rechtswidrigen Verhaltens.