Alte Heizkessel arbeiten meist ineffizient und verbrauchen oft viel Brennstoff. Außerdem steigt mit dem Alter der Heizung auch das Risiko von Störungen oder einem Totalausfall. Es gibt also gute Gründe für eine Heizungssanierung. Damit einem reibungslosen Heizungstausch nichts im Wege steht, hilft ein klarer Plan.
Schritt 1: Bestandsaufnahme
Bei Heizungen, die älter als 15 Jahre sind, sollte man auf einen Ausfall vorbereitet sein und perspektivisch einen Austausch planen. Gleiches gilt, wenn der Jahresverbrauch gestiegen ist oder wenn der Heizungsraum wärmer als 22 Grad ist.
„Die entsprechenden Informationen finden sich im Schornsteinfegerprotokoll, auf dem Typenschild auf dem Heizkessel und auf der Gas- oder Brennstoffabrechnung“, sagt Ramona Ballod, Energiereferentin der Verbraucherzentrale Thüringen.
Je schlechter der Zustand der Heizung ist, desto eher lohnt sich der Austausch auch finanziell. Die hohen Investitionskosten amortisieren sich in der Regel durch geringere Verbrauchskosten. Außerdem spart eine neue Heizung weitere mögliche Wartungs- und Reparaturkosten.
Schritt 2: Die richtige Heizung auswählen
Ein Heizungstausch ist eine Entscheidung für die nächsten 20 Jahre. Bei der Auswahl der Heizung sollte daher nicht nur der aktuelle, sondern auch der zukünftige Zustand des Hauses berücksichtigt werden. Ist in absehbarer Zeit eine Modernisierung geplant? Ist die Nutzung erneuerbarer Energien eine Option, zum Beispiel Solarenergie für Strom oder Wärme? Gibt es einen guten Standort für eine Luft-Wärmepumpe?
Auch beim Kostenvergleich sollte man langfristig denken: „Die Anschaffungskosten für eine neue Brennwertheizung sind im Vergleich zu einer Wärmepumpe geringer. Allerdings wird Gas aufgrund des CO2-Preises jedes Jahr teurer“, so Ramona Ballod.
Beim Einbau einer neuen Gasheizung sieht das Gesetz nun eine Beratungspflicht vor. Zudem muss ab 2029 ein steigender Anteil von klimaneutralem Gas nachgewiesen werden. Das kann Biogas oder Wasserstoff sein. Dieser Pflichtanteil beträgt anfangs 15 Prozent und steigt bis 2040 auf 60 Prozent.
Schritt 3: Angebote einholen
Ist die Entscheidung für ein neues Heizsystem gefallen, sollten mehrere individuelle Angebote von Heizungsfachfirmen eingeholt werden. Vor dem Austausch muss mit dem Heizungsbetrieb unter anderem geklärt werden, wann der Austausch beginnen soll, wie lange der Einbau dauert und wer die alte Heizung entsorgt. So lassen sich böse Überraschungen vermeiden.
Schritt 4: Fördermittel beantragen
Die Zuschüsse des Bundes für den Heizungstausch werden seit diesem Jahr über die KfW abgewickelt. Voraussichtlich ab Ende Februar können wieder Anträge gestellt werden. Dabei gilt: Erst eine Expertin oder einen Experten für Energieeffizienz suchen, dann den Vertrag mit dem Heizungsfachbetrieb abschließen und erst danach die Förderung bei der KfW beantragen.
„Im Vertrag mit dem Fachbetrieb muss vereinbart werden, dass der Vertrag erst gilt, wenn die KfW die Förderung auch bewilligt hat“, erklärt die Expertin.
Schritt 5: Die Heizung optimieren
Die neue Heizung soll im ganzen Haus für Behaglichkeit sorgen und zuverlässig arbeiten. Dazu ist es wichtig, alle Komponenten der Heizung unter die Lupe zu nehmen und aufeinander abzustimmen. Unnötige Wärmeverluste lassen sich vermeiden, indem Heizungsrohre und Armaturen im Heizungsraum gedämmt werden.
Hilfe beim Heizungstausch bietet die unabhängige Energieberatung der Verbraucherzentrale Thüringen. Die Fachleute können die Angebote und die geplante Dimensionierung der Heizung überprüfen, passende Förderprogramme nennen oder auch direkt im Haus den Zustand der bestehenden Heizung beurteilen. Ein Termin für ein persönliches Beratungsgespräch kann unter der Telefonnummer 0800 809 802 400 (kostenfrei) vereinbart werden.
Die Energieberatung der Verbraucherzentrale wird gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. Dank einer Kooperation mit dem Thüringer Umweltministerium und der Landesenergieagentur ThEGA sind in Thüringen auch die Vor-Ort-Termine bei den Ratsuchenden zu Hause kostenfrei.