Hersteller spezieller Wandfarben suggerieren, dass mit ihren Produkten Heizenergie eingespart werden könne. „Um den Heizenergiebedarf in Bestandsgebäuden nennenswert zu reduzieren, ist eine nachträgliche Dämmung erforderlich. Sinnvoll ist zum Beispiel ein Wärmedämmverbundsystem für die Außenwände“, sagt Ramona Ballod, Energiereferentin der Verbraucherzentrale Thüringen.
Ein Anstrich kann diese Dämmwirkung nicht ersetzen. Bestenfalls wird damit ein zusätzlicher Nutzen erzielt. Eine spürbare Energieeinsparung allein durch einen Anstrich schließt die Expertin aus: „Maßgeblich für die Wirksamkeit einer Wärmedämmung ist der U-Wert, der durch die Wärmeleitfähigkeit des Materials und die Dicke der Dämmung bestimmt wird. Eine typische nachträglich angebrachte Dämmschicht erreicht 150 bis 200 Millimeter. Ein Anstrich hingegen ist nur wenige Millimeter dick. Deshalb kann die Dämmfarbe nur einen sehr begrenzten Einfluss auf den Hitze- und Kälteschutz haben“, erklärt Energieexpertin Ballod.
Wer seine Heizkosten dauerhaft senken will, kommt daher meist nicht um eine umfassende Sanierung herum. „Wenn das Budget das nicht hergibt, bieten sich kleine Sanierungsmaßnahmen wie das Abdichten von Türen und Fenstern, die Dämmung der Kellerdecke oder die Dämmung von Heizungsrohren und Heizungsarmaturen an. Unsere Energieexperten beraten Sie gerne bei Ihrem Sanierungsvorhaben“, so Ballod.
Ein Termin für eine unabhängige Energieberatung der Verbraucherzentrale kann unter den Telefonnummern 0800 809 802 400 oder 0361 555140 vereinbart werden.
Die Energieberatung der Verbraucherzentrale wird gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. Dank einer Kooperation mit dem Thüringer Umweltministerium und der Landesenergieagentur ThEGA sind die Beratungen in Thüringen kostenfrei.