Den eigenen Garten mit Solarstrom versorgen: Vor allem, wenn ein Anschluss an das öffentliche Stromnetz fehlt, kann das unter finanziellen und ökologischen Gesichtspunkten die sinnvollste Lösung sein. Praktisch ist zudem, dass sich die Jahreszeiten mit dem höchsten Ertrag für PV-Anlagen mit der Gartensaison decken.
„Am Anfang sollte stets eine Bestandsaufnahme stehen. Wie viele Geräte will ich betreiben, wie hoch wird mein Stromverbrauch sein”, sagt Ramona Ballod, Energiereferentin der Verbraucherzentrale Thüringen. „Dabei gilt: Weniger ist mehr. Tut es auch ein Handrasenmäher statt der elektrischen Variante? Brauche ich wirklich einen Kühlschrank im Garten oder reicht eine Kühlbox? Je weniger Strom ich verbrauche, desto kleiner und damit kostengünstiger kann die PV-Anlage ausfallen”, so Ramona Ballod.
Inselanlagen bei kleinem Verbrauch
Ist der Energiebedarf gering, bieten sich sogenannte Insellösungen aus dem Campingbereich an. Dabei werden Solarpanele mit einem Ladestromregler und einem Solarakku kombiniert, der einer Autobatterie ähnelt. Die tagsüber gespeicherte Energie kann abends Geräte mit 12 bis 14 Volt Gleichspannung betreiben, zum Beispiel LED-Lampen, spezielle Radios oder Fernsehgeräte.
Sollen herkömmliche Geräte mit 230 Volt Wechselspannung betrieben werden, steigen Aufwand und Kosten. Für eine Anlage mit 100 Watt Nennleistung sind inklusive Wechselrichter, Batteriespeicher und Verkabelung rund 500 Euro einzuplanen.
„Solche Systeme rechnen sich in den meisten Fällen tatsächlich nur, wenn es kein Netz gibt. Unsere Energieberater helfen gerne bei einer Kosten-Nutzen-Analyse und schauen sich die Situation vor Ort an”, rät Ramona Ballod. Stecker-Solar-Geräte eignen sich hingegen nicht als Inselsysteme. Ohne Netzanschluss produzieren diese Solargeräte keinen Strom.
Weitere Fragen zum Thema Photovoltaik beantworten die Energieberater:innen der Verbraucherzentrale Thüringen. Termine für eine persönliche Energieberatung können unter Tel. 0800 809 802 400 oder 0361 555140 (kostenfrei) vereinbart werden.
Die Energieberatung der Verbraucherzentrale wird gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. Dank einer Kooperation mit dem Thüringer Umweltministerium und der Landesenergieagentur ThEGA sind die Beratungen in Thüringen kostenfrei.