Jede Feuerstätte muss vom Schornsteinfeger abgenommen werden. Bei einigen Zehntausend Öfen ist dies bislang nicht geschehen. „Das bedeutet ein erhöhtes Risiko für Brände und Rauchgasvergiftungen. Die Prüfung muss dringend nachgeholt werden”, rät Ramona Ballod, Energiereferentin der Verbraucherzentrale Thüringen.
Im Ofen verfeuert werden darf nach den Vorgaben zum Immissionsschutz ausschließlich gut getrocknetes Stückholz. Zeitungen hingegen gehören ins Altpapier, Joghurtbecher in den gelben Sack. „Alte Fensterrahmen und Spanplatten sind Sondermüll und sollten auf der Deponie entsorgt werden, aber keinesfalls im privaten Ofen oder Kamin”, warnt Ramona Ballod.
Frisch produzierte Holzscheite müssen an gut belüfteten Orten mindestens ein bis zwei Jahre trocknen, bevor sie reif für den Ofen sind. Vorher brennen sie schlechter, erzeugen weniger nutzbare Wärme und setzen jede Menge Umweltschadstoffe bei der Verbrennung frei. „Der Baum, der am Jahresanfang gefällt wurde, hat den kommenden Winter nichts im Ofen zu suchen”, so die Expertin.
Richtig anfeuern
Wer einen Ofen nutzen möchte, sollte sich vorab ausführlich über das richtige Anfeuern informieren. Dazu gehört: Sorgfältig geschichtetes Holz, kleinere Scheit-Querschnitte für schnelles Anbrennen, Anzünden von oben mit wachsgetränkter Holzwolle, möglichst ungestörter Abbrand, kein Nachlegen von Scheiten. Die Zufuhr an Verbrennungsluft ist ebenfalls wichtig und das rechtzeitige Reduzieren des Abgasquerschnitts hält mehr Wärme im Haus.
Weiterführende Informationen bietet das Umweltbundesamt in seiner Broschüre „Heizen mit Holz“ oder der Schornsteinfegerverband unter https://www.schornsteinfeger.de/tipps-vom-schornsteinfeger.aspx.
Problem Feinstaub
Öfen produzieren erhebliche Mengen an Ruß, Schadstoffen und Feinstaub. Sie sind vielerorts problematischer als der Straßenverkehr. Werden sie betrieben, sollte das möglichst umweltschonend erfolgen.
Wer dennoch einen neuen Ofen kaufen will, sollte den Werkstattofen und Allesbrenner im Baumarkt lassen und stattdessen ein Modell wählen, das die Kriterien des Umweltlabels „Blauer Engel“ erfüllt.
„Diese Modelle sind zwar deutlich teurer, aber dafür gibt es unter anderem einen Staub- und Feinstaubfilter. Außerdem haben sie eine automatische Luftsteuerung und nehmen Ihnen damit eine komplizierte Aufgabe für den optimalen Betrieb ab”, sagt Ballod.
Weitere Fragen zum Heizen mit Holz sowie zu Heizungsanlagen generell beantworten die Energieberater:innen der Verbraucherzentrale Thüringen. Termine für eine persönliche Beratung können unter der Telefonnummer 0361 555 14 0 vereinbart werden.
Die Energieberatung der Verbraucherzentrale wird gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. Dank einer Kooperation mit dem Thüringer Umweltministerium und der Landesenergieagentur ThEGA sind die Beratungen in Thüringen kostenfrei.