Mini-Windräder: Erträge hängen stark vom Standort ab

Pressemitteilung vom
Privathaushalte interessieren sich zunehmend für kleine Windkraftanlagen für das eigene Grundstück. Doch allzu hohe Erwartungen an Windkraft für den Hausgebrauch sollte man nicht haben, sagt die Verbraucherzentrale Thüringen.
Eine kleine Windkraftanlage auf einem Wohnhaus.
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Lohnt sich eine private Mini-Windkraftanlage auf dem Dach oder im Vorgarten?  Eher nicht, sagt Ramona Ballod, Energiereferentin der Verbraucherzentrale Thüringen. „Die Erträge von kleinen Windkraftanlagen sind sehr gering und extrem standortabhängig”, so die Expertin.

Eine Kleinwindkraftanlage ist nur dann sinnvoll, wenn der Standort sehr gut geeignet ist. Bebaute Gebiete sind ungünstig, da umliegende Gebäude den Wind ebenso bremsen wie Bäume. Ob die Kleinwindanlage im Tal oder in exponierter Lage steht, macht einen großen Unterschied.

„Wer es ganz genau wissen will, kann vorher durch eine Windmessung prüfen lassen, ob der Standort geeignet ist. Das ist aber in den meisten Fällen nicht sinnvoll, weil die Kosten für die Windmessung in keinem Verhältnis zu den Kosten für die Anlage und dem zu erwartenden Ertrag stehen”, erklärt Ramona Ballod. 

Wohin mit dem Windrad?

Je höher und freier die Mini-Windanlage montiert wird, desto mehr Strom produziert sie. Benachbarte Gebäude und Verwirbelungen verringern den Ertrag erheblich.

„Das eigene Dach ist dabei ein windtechnisch ungünstiger und unkalkulierbarer Standort. Bei der Montage auf Gebäuden können störende Geräusche und Vibrationen übertragen werden. Ärger mit der Nachbarschaft ist dann vorprogrammiert”, sagt die Energieexpertin.

Den idealen Standort – eine Anlage auf einem hohen Mast auf einer freien Wiese auf einer Bergkuppe mit einer kurzen Stromleitung zum eigenen Haus – wird aber kaum eine Privatperson haben.

Bestehende Anlagen besichtigen

Wer eine solche Anlage für das eigene Grundstück plant, sollte den Anbieter nach Referenzprojekten in der Umgebung fragen, die schon seit einigen Jahren in Betrieb sind. „Dann können Sie diese Anlage in Augenschein nehmen und wichtige Fragen klären. Zum Beispiel: Ist die Kleinwindanlage sturmsicher? Läuft sie leise? Und wie sieht es mit der Lebensdauer aus?“, rät die Verbraucherschützerin.

Außerdem sollte geklärt werden, ob für die Anlage Prüfzertifikate vorliegen und ob sie für die Netzeinspeisung geeignet und zugelassen ist oder ob es sich um eine Anlage für den Camping-Bereich handelt.

Dabei sollte man nicht allein auf die Angaben des Herstellers oder des Verkäufers vertrauen, sondern auch unabhängige Quellen wie beispielsweise die Internetseite www.klein-windkraftanlagen.com zu Rate ziehen. „Dort finden Sie auch Informationen zu Anlagen, die etwas größer sind als die hier betrachteten Dach- und Gartenanlagen“, so Ramona Ballod.

Weitere Fragen zu Strom aus erneuerbaren Energien beantworten die Energieberater:innen der Verbraucherzentrale Thüringen gerne in einem persönlichen Gespräch. Ein Termin kann telefonisch unter 0800 809 802 400 (kostenfrei) vereinbart werden.

Die Energieberatung der Verbraucherzentrale wird gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. Dank einer Kooperation mit dem Thüringer Umweltministerium und der Landesenergieagentur ThEGA sind in Thüringen auch die Vor-Ort-Termine bei den Ratsuchenden zu Hause kostenfrei.

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung wiedergibt.
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