Nach Süden gerichtete Fenster empfangen die meiste Sonneneinstrahlung. „Die verglaste Fläche sollte aber nicht mehr als 30 Prozent der gesamten Südfassade betragen, sonst wird es im Sommer zu heiß. Außerdem brauchen die Fenster einen sommerlichen Wärmeschutz”, rät Ramona Ballod, Energiereferentin der Verbraucherzentrale Thüringen.
Die optimale Zahl, Größe und Ausrichtung von Fenstern wird meist rechnerisch ermittelt, um das beste Verhältnis von Wärmegewinnen und Wärmeverlusten zu erzielen.
Raumplanung an der Sonne orientieren
Auch eine passende Raumplanung ist wichtig. Die Sonnenwärme kann am besten genutzt werden, wenn Wohn- und Kinderzimmer im Südteil des Hauses liegen.
„Räume, die im Winter mit niedrigeren Temperaturen auskommen, sollten hingegen Richtung Norden platziert sein. Das gilt für Schlafzimmer und Küche, aber auch für den Eingangsbereich und die Treppen”, so Ramona Ballod.
Wärmegewinne durch Wintergärten
Auch Wintergärten können – sofern richtig konstruiert – in den Übergangszeiten solare Gewinne erzielen. Die einstrahlende Sonne heizt den Raum auf. Allerdings sollten in Wintergärten keine Heizkörper installiert sein.
„Außerdem sollte der Wintergartenbereich durch eine dichte Tür und einen massiven Wandbereich von der beheizten Wohnfläche abgetrennt sein. Andernfalls kann ein Wintergarten auch den Energieverbrauch erhöhen”, rät die Expertin.
Ein Wintergarten, der nach Süden ausgerichtet ist, überhitzt im Sommer schnell und muss deshalb eine wirksame Außenverschattung haben. Nach Osten und Westen ausgerichtete Wintergärten brauchen seitliche Verschattungsvorrichtungen. Der Nachteil: Die Aussicht geht zumindest zeitweise verloren.
„Durch geschickte Kombination von Ausrichtung und Gartenplanung lässt sich dieses Problem aber beheben”, sagt Ballod.
Fragen zur Neubauplanung sowie zu allen Bereichen des Energiesparens im Alt- und Neubau beantworten die Energieberater:innen der Verbraucherzentrale Thüringen. Termine für eine persönliche Energieberatung können unter Tel. 0800 809 802 400 oder 0361 555140 (kostenfrei) vereinbart werden.
Die Energieberatung der Verbraucherzentrale wird gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. Dank einer Kooperation mit dem Thüringer Umweltministerium und der Landesenergieagentur ThEGA sind die Beratungen in Thüringen kostenfrei.