Ein Smart Meter - auch intelligentes Messsystem genannt - besteht aus zwei Komponenten. Ein digitaler Stromzähler ist mit einem Kommunikationsmodul (Smart-Meter-Gateway) verbunden, über das Daten gesendet und empfangen werden. So erhalten der Stromversorger und der Netzbetreiber in kurzen Zeitabschnitten automatisch die aktuellen Verbrauchswerte.
Zuständig für den Einbau ist der jeweilige Messstellenbetreiber. Das ist in der Regel der örtliche Netzbetreiber - oft also die lokalen Stadtwerke. Dieser hat für den Einbau vier Monate Zeit. „Wer Ihr Messstellenbetreiber ist, können Sie Ihrer Stromrechnung entnehmen”, erklärt Ramona Ballod, Energiereferentin der Verbraucherzentrale Thüringen.
Für den Einbau kann der Messstellenbetreiber eine einmalige Gebühr von 30 Euro verlangen. Auch das jährliche Entgelt ist gedeckelt: Haushalte mit einem Jahresverbrauch von maximal 10.000 Kilowattstunden zahlen höchstens 20 Euro pro Jahr.
Das bringt ein Smart Meter
Ein direkter finanzieller Nutzen durch einen Smart Meter ist nur in Verbindung mit einem dynamischen Stromtarif möglich. Bei diesen Tarifen ändert sich der Arbeitspreis pro Kilowattstunde im Laufe des Tages - abhängig von den Preisen an der Strombörse.
Seit dem 1. Januar 2025 müssen alle Stromanbieter den Nutzer:innen von Smart Metern einen dynamischen Stromtarif anbieten. Es besteht allerdings keine Verpflichtung, diesen Tarif zu nutzen.
„Ein dynamischer Tarif kann sich für Haushalte lohnen, die einen hohen und zugleich zeitlich flexiblen Stromverbrauch haben, zum Beispiel mit einem Elektroauto, einer Wärmepumpe oder einem Batteriespeicher“, sagt Ramona Ballod. Aber auch in diesen Fällen muss ein dynamischer Tarif nicht die günstigste Variante sein.
Risiko Börsenpreis
In jedem Fall tragen die Kund:innen bei dynamischen Tarifen das volle Preisrisiko. „Wenn der Preis an der Strombörse wie im Dezember 2024 plötzlich in die Höhe schnellt, schlägt das sofort auf die Stromrechnung durch“, gibt die Expertin zu bedenken.
Wer sich für einen dynamischen Tarif entscheidet, sollte deshalb auf eine kurze Vertragslaufzeit achten. So kann schnell in einen Festpreistarif gewechselt werden, wenn der Tarif doch nicht passt. Die meisten derzeit am Markt befindlichen dynamischen Tarife haben kurze Vertragslaufzeiten, vereinzelt gibt es aber auch dynamische Tarife mit einer Mindestlaufzeit von bis zu einem Jahr.
Weitere Fragen zu Smart Metern und dynamischen Stromtarifen beantworten die Energieberater:innen der Verbraucherzentrale Thüringen. Ein Termin für ein persönliches Beratungsgespräch kann unter der Telefonnummer 0800 809 802 400 (kostenfrei) vereinbart werden.
Die Energieberatung der Verbraucherzentrale wird gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. Dank einer Kooperation mit dem Thüringer Umweltministerium und der Landesenergieagentur ThEGA sind in Thüringen auch die Vor-Ort-Termine bei den Ratsuchenden zu Hause kostenfrei.