Warmwasser mit Photovoltaik und Heizstab
Besonders in den Sommermonaten produzieren viele Photovoltaikanlagen mehr Strom als im Haushalt verbraucht wird. Bei zentraler Warmwasserbereitung liegt der Gedanke nahe, den überschüssigen Strom über einen elektrischen Heizstab im Warmwasserspeicher in Wärme umzuwandeln und damit das Trinkwasser zu erwärmen.
Bei einer ausreichend dimensionierten Photovoltaikanlage kann hierfür fast ausschließlich kostengünstiger Solarstrom verwendet werden. Dies erspart den Einsatz von teurem und klimaschädlichem Heizöl oder Erdgas.
„Viele Speicher haben bereits Öffnungen für den Einbau von elektrischen Heizstäben, die sich leicht nachrüsten lassen. Regelbare Heizstäbe können die jeweils verfügbare überschüssige Sonnenenergie besonders effizient nutzen“, sagt Ramona Ballod, Energiereferentin der Verbraucherzentrale Thüringen.
So kann unnötiger zusätzlicher Strombezug aus dem Netz vermieden werden, wenn aufgrund einer Wolke kurzzeitig weniger Überschussstrom zur Verfügung steht.
Warmwasser mit Photovoltaik und Wärmepumpe
Eine zweite Möglichkeit ist die Kombination von Photovoltaik mit einer Wärmepumpe. Elektrisch angetriebene Wärmepumpen nutzen den eingesetzten Strom besonders effizient. Je nach zu erzeugender Temperatur und eingesetzter Technik gewinnen sie bis zu 75 Prozent der abgegebenen Wärmeenergie aus der Umwelt.
PV-Überschussstrom, auch aus kleineren Anlagen, kann somit im Sommer einen erheblichen Anteil des benötigten Stroms für die Warmwasserversorgung liefern.
„Die Effizienz der Anlage kann gesteigert werden, wenn die Anlagensteuerung an die individuelle Situation angepasst wird, zum Beispiel, wenn warmes Wasser vorrangig am Nachmittag benötigt wird. So kann auch der Anteil des eingesetzten Netzstroms weiter reduziert werden“, erklärt die Expertin.
Warmwasser mit Hybridmodulen
Die dritte Möglichkeit sind Hybridmodule, auch PVT-Module genannt. Sie kombinieren PV-Module und thermische Solarkollektoren, erzeugen also sowohl Strom als auch Wärme für die Warmwasserbereitung. Solarzellen auf der Vorderseite wandeln Sonnenlicht in Solarstrom um.
Solarkollektoren auf der Rückseite nehmen mit Hilfe einer Solarflüssigkeit die bei der Sonneneinstrahlung entstehende Wärme auf. Diese Wärme wird an den Trinkwasser- oder Pufferspeicher abgegeben und reduziert den Bedarf an anderweitig erzeugter Wärme für die Trinkwassererwärmung.
In jedem Fall ist aus hygienischen Gründen auf eine ausreichende Trinkwassererwärmung zu achten.
Weitere Fragen rund um die Themen Photovoltaik, Speicher und Solarthermie beantworten die Energieberater:innen der Verbraucherzentrale Thüringen gerne in einem persönlichen Beratungsgespräch. Ein Termin für ein persönliches Beratungsgespräch kann unter der Telefonnummer 0800 809 802 400 (kostenfrei) vereinbart werden.
Die Energieberatung der Verbraucherzentrale wird gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. Dank einer Kooperation mit dem Thüringer Umweltministerium und der Landesenergieagentur ThEGA sind in Thüringen auch die Vor-Ort-Termine bei den Ratsuchenden zu Hause kostenfrei.