„Die große Nachfrage übertrifft unsere Erwartungen bei weitem“, sagt Dirk Daubenspeck, Jurist bei der Verbraucherzentrale Thüringen. „Es zeigt uns, wie wichtig es den Menschen ist, die Vorsorge in die eigene Hand zu nehmen. Interaktive Anwendungen wie „Selbstbestimmt“ helfen dabei, die Hürde zu überwinden, sich auch mit schwierigen und zum Teil auch emotional belastenden Themen zu beschäftigen.“
Am häufigsten wählten die Ratsuchenden im Tool Patientenverfügungen (knapp 117.000 in 2023) und Vorsorgevollmachten (über 106.000 in 2023) aus. Betreuungsverfügungen wurden 2023 über 13.000 Mal erstellt.
„Diese Verteilung spiegelt die Lebensrealität vieler Menschen wider. Schließlich braucht man eine Betreuungsverfügung nur dann, wenn man keine Vertrauensperson hat, die man mit einer Vorsorgevollmacht beauftragen will“, erklärt Dirk Daubenspeck.
Online, bequem und kostenfrei
Mit „Selbstbestimmt – den Online-Vorsorgedokumenten der Verbraucherzentralen“ lassen sich bequem am heimischen Rechner Patientenverfügungen, Vorsorgevollmachten und Betreuungsverfügungen erstellen, die auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmt sind. Der Online-Service der Verbraucherzentralen ist kostenfrei über www.vzth.de/selbstbestimmt erreichbar.
Die Basis des Texterstellungs-Tools bilden Textbausteine und Formulare des Bundesministeriums der Justiz. Aus diesen lässt sich mit Hilfe von „Selbstbestimmt“ Schritt für Schritt ein persönliches Vorsorgedokument erstellen, das dann nur noch ausgedruckt und unterschrieben werden muss, damit es wirksam wird. Begleitende Erklärtexte und Hinweise helfen dabei, die Tragweite der eigenen Entscheidung zu verstehen.
„Selbstbestimmt – die Vorsorgedokumente der Verbraucherzentralen“ wurde von den Verbraucherzentralen Bayern, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt und Thüringen im bundesweiten Projekt „Wirtschaftlicher Verbraucherschutz“ erstellt, gefördert durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz.