Heilfasten
Beim Heilfasten ist feste Kost tabu. Es dürfen lediglich Tee, Wasser, Säfte und Gemüsebrühe getrunken werden. So kommen Fastende auf nicht mehr als etwa 500 Kalorien pro Tag. Unterstützt wird das Heilfasten durch erzwungene Darmentleerungen über Einläufe oder Abführmittel. Diese radikale Methode dauert üblicherweise nicht länger als eine Woche. Es ist sinnvoll, vorab einen Arzt zu konsultieren.
Detox-Kuren
Diese meist fünf- bis 21-tägigen Fastenkuren werden mit Bewegungs- und Entspannungseinheiten kombiniert. Die Idee dahinter: Unsere oft ungesunden und einseitigen Lebens- und Ernährungsgewohnheiten führen zu einer Ansammlung von Giftstoffen oder Stoffwechselprodukten im Körper. Durch die Kur sollen Schadstoffe ausgeschieden werden, der Stoffwechsel in Schwung kommen und Gewicht reduziert werden.
„Einzelne Elemente der Diät sind durchaus empfehlenswert, insbesondere das Reduzieren von Fleisch und ein höherer Anteil von frischem Obst und Gemüse“, sagt Julia Müller, Fachberaterin Lebensmittel und Ernährung bei der Verbraucherzentrale Thüringen. „Allerdings ist nicht bewiesen, dass dadurch mehr Giftstoffe ausgeschieden werden.“ Problematisch sei die Werbung mit „Detox“ auf vielen Tees, Gemüsepulvern oder Smoothies. Julia Müller: „Was genau ‚Detox‘ ist, ist weder definiert noch wissenschaftlich belegt und eine reine Marketingstrategie der Hersteller. Nach Auffassung der Verbraucherzentrale ist die Verwendung des Begriffs nicht erlaubt.“
Intervallfasten – Fasten mit Unterbrechung
Diese Methode basiert auf der Annahme, dass der Körper die Fettdepots schneller angreift, wenn er längere Zeit ohne Nahrung auskommen muss. Intervallfastende reduzieren beispielsweise an zwei Tagen in der Woche ihre Kalorienzufuhr auf maximal 500 bis 600 Kalorien pro Tag. Fünf Tage die Woche essen sie normal und ausgewogen.
Ein anderer und für viele Menschen dauerhafter Weg, Intervallfasten in ihren Alltag zu integrieren, ist das Essen nur zu bestimmten Zeitfenstern. Auf eine etwa acht Stunden andauernde Phase, in der normales, ausgewogenes Essen erlaubt ist, erfolgt eine 16-stündige Essenspause. Grundgedanke bei beiden Wegen ist es, den Blutzucker- und damit den Insulinanstieg für längere Zeit niedrig zu halten. Dadurch wird mehr gespeicherte Energie verbraucht.
„Vor allem das tageweise Intervallfasten ist nur empfehlenswert, wenn man sich sonst ausgewogen ernährt. Sonst droht ein Nährstoffmangel“, warnt Julia Müller. Auch zügelloses Schlemmen nach den Esspausen führe sicher nicht zum gewünschten Abnehmerfolg. Allgemein gilt: Langjährige ungünstige Essgewohnheiten können nicht durch eine kurze Phase der Enthaltsamkeit ausgeglichen werden. „Dennoch kann Fasten einen Anstoß zu einer bewussteren, gesünderen Lebensweise und Ernährung geben“, so die Expertin.
So erleichtern Sie sich das Fasten
- Versuchen Sie, Fastentage vor allem auf das Wochenende oder in arbeitsfreie Phasen zu legen. Sie müssen mit Kopfschmerzen, Konzentrationsstörungen oder Müdigkeit rechnen. Auch das starke Hungergefühl kann im Alltag störend sein.
- Um Ihrem Körper die Umstellung zu erleichtern, planen Sie vor bzw. nach dem Fasten jeweils zwei bis drei Tage ein, an denen Sie schrittweise immer weniger bzw. wieder mehr essen.
- Lenken Sie sich durch Bewegung und Spazierengehen an der frischen Luft ab. Auch Entspannungsübungen, Yoga oder Meditation tun jetzt gut.
- Gesundheitlich verträglicher als das Totalfasten sind Fasten-Methoden, bei denen zeitlich begrenzt auf bestimmte Lebensmittel wie tierische Produkte, Zucker oder Alkohol verzichtet wird.