In vielen Ländern sind Hülsenfrüchte Grundnahrungsmittel und kommen deutlich häufiger auf den Teller als hierzulande. „Hülsenfrüchte sollten auch bei uns wieder häufiger auf dem Speiseplan stehen. Sie haben aus verschiedenen Gründen das Potenzial, die Eiweißlieferanten der Zukunft zu sein“, sagt Tina Hanke, Fachberaterin für Lebensmittel und Ernährung der Verbraucherzentrale Thüringen.
Erbsen, Bohnen und Linsen zählen zu den bekanntesten Vertretern, aber auch Kichererbsen, Sojabohnen und Lupinen werden immer beliebter. „Die Auswahl an Hülsenfrüchten ist groß. Das macht ihren Einsatz in der Küche so vielfältig“, sagt Tina Hanke. Neben den klassischen Eintöpfen glänzen Hülsenfrüchte in Salaten, als Curry, Bratlinge oder Aufstriche. Ob angebraten, im Ofen geröstet oder püriert: Bei der Zubereitung gibt es kaum Grenzen. Kombiniert mit verschiedenen Gewürzen und Kräutern, ergeben sich immer neue Möglichkeiten. Zudem sind getrocknete Hülsenfrüchte lange haltbar und lassen sich hervorragend lagern.
Pflanzliche Proteinbomben klug kombinieren
In zubereiteter Form enthalten Hülsenfrüchte zwischen 5 bis 10 Gramm Protein pro 100 Gramm und sind somit eine ideale pflanzliche Proteinquelle. Um das meiste aus Erbsen, Linsen und Co. herauszuholen, ist es sinnvoll, sie zum Beispiel mit Kartoffeln, Getreide oder Reis zu kombinieren. „Die Proteine können dann besser von unserem Körper verarbeitet werden“, erklärt Hanke. Dafür kann zum Beispiel die Linsensuppe mit Kartoffeln, ein Chili aus Bohnen und Mais oder ein Kichererbsen-Couscous-Salat serviert werden.
Hülsenfrüchte sind außerdem reich an Eisen und Kalium. Für Menschen, die beispielsweise ihren Fleischkonsum reduzieren möchten, sind Hülsenfrüchte daher ein besonders geeigneter Ersatz. Sie enthalten zudem viele wertvolle Ballaststoffe. Wer ein sensibles Verdauungssystem hat, sollte Hülsenfrüchte schrittweise in seinen Speiseplan aufnehmen, damit es nicht zu Beschwerden kommt. Gewürze wie Kümmel, Fenchel oder Koriander können sie bekömmlicher machen.
Regional und umweltfreundlich
Doch nicht nur für die Gesundheit sind Hülsenfrüchte ein Gewinn – sie sind auch gut für die Umwelt. „Der regionale Anbau von Hülsenfrüchten ist in den letzten zehn Jahren wieder deutlich gestiegen. Das ist ein Zugewinn für die deutsche Landwirtschaft, denn der Anbau kommt Böden und Klima zugute, da sie Stickstoff binden können“, sagt Tina Hanke. Das ist für die Fruchtfolge im Ackerbau unerlässlich. Als Eiweißlieferanten sind Hülsenfrüchte im Vergleich zu Fleisch zudem deutlich ressourcen- und klimaschonender. Viele gute Gründe also, die kleinen Tausendsassas künftig öfter in den Speiseplan einzubauen.
Weitere Fragen rund um die Themen Lebensmittel und Ernährung beantworten die Fachberaterinnen der Verbraucherzentrale unter Tel. (0361) 555 14 27 oder per E-Mail an lebensmittel@vzth.de.