Die Ergebnisse der zweiten Phase werden jetzt ausgewertet und münden im kommenden Jahr in einen Reparaturbonus 3.0. Zudem macht sich Thüringen auf Bundesebene dafür stark, sowohl ein Recht auf Reparatur, als auch einen bundesweiten Reparaturbonus zu ermöglichen.
Dazu erklärt Umweltministerin Siegesmund: „Der Boom auch in der zweiten Auflage des Reparaturbonus zeigt, dass die Menschen nichts von einer Wegwerfmentalität halten. Mit Reparaturen, perspektivisch klügerem Produktdesign, längerer Lebensdauer der Produkte und besserem Recycling schützen wir unsere Lebensgrundlagen.“
Auch in diesem Jahr gab es im Schnitt rund 50 Reparaturen täglich, die durch den Bonus unterstützt wurden. Thüringer:innen erhielten dabei die Hälfte der Reparaturkosten bis maximal 100 Euro zurück.
Bonus als entscheidender Impuls für Reparatur
„Viele Antragstellende gaben an, sich nur deswegen für die Reparatur entschieden zu haben, weil es den Reparaturbonus gibt. Ohne den Bonus wäre ihr defektes Gerät entsorgt und durch ein neues ersetzt worden. Der Bonus ist damit der entscheidende Impuls, sein Gerät reparieren zu lassen“, sagt Dr. Ralph Walther, Geschäftsführer der Verbraucherzentrale Thüringen.
Reparaturwerkstätten erklärten, dass sie ohne den Bonus deutlich weniger Reparaturen gehabt hätten. So wurden Neueinkäufe abgewendet und damit Umwelt und Geldbeutel geschont.
Die häufigsten Reparaturen fielen (in dieser Reihenfolge) auf Mobiltelefone, Waschmaschinen, Kaffeemaschinen, Geschirrspüler, Herd/Backofen. Aber auch für Lieblingsstücke, u.a. alte Nähmaschinen, wurde der Bonus genutzt. Die Reparaturen wurden zumeist von Fachhändlern durchgeführt, aber auch von Werkstätten und Reparaturcafés.
Das Gesamtvolumen der Kofinanzierung durch den Landeszuschuss lag zunächst bei rund 600.000 Euro und wurde im Herbst 2022 auf rund
1 Millionen Euro aufgestockt. Für 2023 sind ebenfalls zunächst 600.000 Euro vorgesehen. Das Startdatum 2023 erfolgt nach der Auswertung der bisherigen Ergebnisse und wird noch bekannt gegeben.
Hintergrund
Der Reparaturbonus hat inzwischen in Leipzig Nachahmung gefunden und wird in weiteren Bundesländern wie Rheinland-Pfalz, Hessen und Bayern diskutiert. Er startete bundesweit erstmalig 2021 in Thüringen. Antrag und Erstattung läuft über die Verbraucherzentrale Thüringen. Neu waren 2022 komplett digitale Anträge und die Einbeziehung von Reparaturcafés.