Wer eine Photovoltaik-Anlage für sein Eigenheim plant, braucht im Moment vor allem Geduld. Die Wartezeiten für Komponenten sind lang und Termine bei Handwerksfirmen rar. Warum eine Installation in Eigenregie aber selbst für handwerklich begabte Menschen keine gute Idee ist, erklärt die Verbraucherzentrale Thüringen.
„Theoretisch dürfen Hauseigentümer Solarmodule auch selbst auf ihrem Dach anbringen. Davon raten wir allerdings ab, da die Hersteller ihre Langzeitgarantien von einer fachgerechten Montage abhängig machen“, sagt Reiner Maschke, Energieberater der Verbraucherzentrale Thüringen. Den Anschluss an die Hauselektrik und ans Stromnetz müsse ohnehin von einem Elektrofachbetrieb erledigt werden: „Arbeiten am Netz sind für Nicht-Elektriker tabu.“
Selbstmontage unter Anleitung
Eine Option wäre, in Absprache mit einem Handwerksbetrieb bestimmte Vorarbeiten in Eigenleistung zu erbringen. So ließe sich die Wartezeit verkürzen, schlägt Reiner Maschke vor: „Suchen Sie sich eine Firma und sprechen Sie genau ab, was Sie selbst machen können. Dann geht es schneller, wenn die Handwerker freie Kapazitäten haben“, rät der Experte.
Bei allen Arbeiten auf dem Dach sollte auf die Absturzsicherung geachtet werden. Wichtig bei dieser „betreuten Selbstmontage“ sei: „Vereinbaren Sie mit dem Fachbetrieb, dass er die Gewährleistung für die Gesamtmontage übernimmt. Dafür sollte sich ein Handwerker einen halben Tag Zeit nehmen, um Ihre Vorarbeiten zu begutachten“, so Energieberater Maschke. Bestimmte Arbeiten wie die Planung der Dachbelegung und die Modul-Verschaltung passend zur Verschattung sollten generell Profis übernehmen.
Stecker-PV-Anlagen als Alternative
Die Alternative zu einer größeren Photovoltaik-Anlage auf dem Dach sind Stecker-PV-Anlagen für die Terrasse oder den Balkon. Diese Geräte zum Anschließen und Loslegen (Plug-and-Play) können auch ohne großen Planungs- und Installationsaufwand gekauft und genutzt werden. „Wohnen Sie in einer Eigentums- oder Mietwohnung, muss allerdings die Eigentümergemeinschaft oder der Vermieter zustimmen“, hebt Maschke hervor.
Weitere Fragen zu Photovoltaik-Anlagen beantworten die Energieberater:innen der Verbraucherzentrale Thüringen gerne in einem persönlichen Gespräch. Termine können telefonisch unter 0800 809 802 400 oder unter 0361 555140 (beide kostenfrei) vereinbart werden.
Die Energieberatung der Verbraucherzentrale wird gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. Dank einer Kooperation mit dem Thüringer Umweltministerium und der Landesenergieagentur ThEGA sind die Beratungen in Thüringen kostenfrei.