Wir suchen neue Kolleg:innen für unsere Rechtsberatung in Suhl. Alle Details finden Sie hier.

"Vorschläge zum Teilen": Aktivierte Funktion der Facebook-App abschalten

Stand:
In der App von Facebook gibt es eine neue Funktion. Sie ist standardmäßig aktiv und sorgt dafür, dass die App unbemerkt im Hintergrund Daten aller Fotos und Videos auf dem Smartphone auswerten darf, auf die Sie den Zugriff erlaubt haben. Hier ist die Anleitung zum Abschalten.
Sonnenbrille mit Facebook-Logo

Das Wichtigste in Kürze:

  • Die Funktion "Vorschläge zum Teilen von Inhalten aus deinen Bildern" ist uns im Mai 2024 erstmals aufgefallen.
  • Sie ist nur in der Facebook-App für Android und iOS zu finden und sorgt dafür, dass gespeicherte Fotos und Videos automatisch ausgewertet werden.
  • Möchten Sie das nicht, müssen Sie aktiv werden und zwei Einstellungen abschalten. Dafür hat die Verbraucherzentrale NRW Meta abgemahnt.
  • Für noch mehr Datensparsamkeit können Sie den Zugriff auf einzelne Foto- und Videoordner auf Ihrem Gerät beschränken.
On

Neue Funktion ist automatisch aktiv

Welche Fotos und Videos haben Sie zu welchem Zeitpunkt an welchem Ort aufgenommen? Haben Sie einige davon als Favoriten markiert? Und ist es ein Panoramafoto, eine Nahaufnahme oder ein Zeitraffer-Video? Das sind Informationen, die Ihr Smartphone in der Regel schon automatisch mit jedem Foto oder Video speichert. Das nennt man Metadaten. Facebook möchte diese Informationen jetzt nutzen und mit seiner App systematisch auswerten. Dann kann es passieren, dass Sie beim Scrollen durch Facebook-Beiträge plötzlich eine Empfehlung bekommen wie: Du hast ja ein ähnliches Foto – veröffentliche das doch.

Die Verbraucherzentralen finden das nicht akzeptabel. Denn dass die Funktion nach einem Update der App aktiviert ist, ohne dass Betroffene darüber informiert worden sind, darf unserer Meinung nach nicht sein. Deshalb hat Meta eine Abmahnung erhalten. Meta erhält den Zugriff auf privates Bild- und Videomaterial – und da werden sich wohl die meisten genau überlegen wollen, ob sämtliche eigenen Inhalte offenbart werden sollen, um damit Metas Werbe-Algorithmus zu trainieren. Erforderlich wäre vorab mindestens eine transparente und verständliche Information von Meta gewesen, welche Daten in welcher Weise für den "Vorschlag-Service" verarbeitet werden, gefolgt von einer Einwilligungsabfrage. Idealerweise würde Facebook auch anbieten, dass man nur bestimmte Dateien für die Auswertung auswählen kann.

Tipp: Über die Einstellungen im Betriebssystem können Sie die App-Zugriffsberechtigungen auf ausgewählte Dateien beschränken. Anleitungen finden Sie unten.

Unabhängig von der Einführung dieser Funktion in der Facebook-App hat Meta auch angekündigt, die Beitragsinhalte seiner Nutzer:innen bei Facebook, Instagram und Threads zum Trainieren Künstlicher Intelligenz verwenden zu wollen. Informationen zu diesem Thema finden Sie in diesem Artikel.

Analyse der Dateien in der Facebook-App abschalten

Wenn Sie nicht möchten, dass Facebook Ihre Fotos und Videos analysiert, müssen Sie aktiv werden und die Funktion abschalten. Sie finden Sie ausschließlich in der App "Facebook" – also nicht in "Facebook Lite" oder der Internetseite facebook.com auf dem PC.

  1. Tippen Sie in der App auf die drei Striche des Menüs. Bei Android sind sie oben rechts, bei iOS unten rechts.
  2. Tippen Sie dann bei "Einstellungen und Privatsphäre" auf "Einstellungen".
  3. Schieben Sie die Einträge nach oben, bis Sie zur Funktion "Vorschläge zum Teilen von Inhalten aus deinen Aufnahmen" gelangen und tippen Sie darauf.
  4. Die Optionen "Personalisierte Vorschläge zum Teilen aus deinen Aufnahmen" und "Vorschläge aus deinen Aufnahmen, während du dich auf Facebook bewegst" sind aktiviert (die Punkte sind blau). Tippen Sie sie an, um sie abzuschalten.

Als dritten Punkt gibt es noch "Stärker personalisierte Vorschläge durch Verwendung zusätzlicher Daten aus deinen Aufnahmen". Damit geht Facebook noch weiter: Wer das zulässt, erlaubt der App nämlich sogar eine Inhaltsanalyse der Fotos und Videos. Unter dem Menüpunkt erklärt Facebook, dass zum Beispiel erfasst werde, ob Personen oder Tiere zu sehen sind. Im Erklärtext im Hilfebereich schreibt Facebook, dass solche Auswertungen "mithilfe von maschinellem Lernen" geschehen. Immerhin ist diese Option standardmäßig nicht aktiviert.

Zugriff auf Fotos und Videos für die App einschränken

Sie können auch noch weiter gehen und grundsätzlich den Zugriff auf Fotos und Videos für Facebook beschränken. So können Sie bei Android (leider erst ab Version 14) und iOS von Apple festlegen, dass Facebook nur auf bestimmte Ordner oder sogar nur auf bestimmte Dateien zugreifen darf. Kleiner Nachteil: Sie müssen unter Umständen ein Foto, das Sie auf Facebook veröffentlichen möchten, erst vom Kamera-Ordner in den freigegebenen Ordner kopieren.

Android

Es gibt mehrere Wege. Wir führen nur einen auf:

  1. Öffnen Sie die Einstellungen Ihres Geräts (in der Regel an einem Zahnrad-Symbol zu erkennen).
  2. Tippen Sie auf Apps.
  3. Tippen Sie auf Facebook.
  4. Tippen Sie auf Berechtigungen.
  5. Tippen Sie auf Fotos und Videos. Hier können Sie folgende Möglichkeiten wählen:
    1. Immer vollen Zugriff erlauben: Die App kann jederzeit auf alle gespeicherten Fotos und Videos zugreifen, auch wenn Sie die App nicht nutzen.
    2. Jedes Mal fragen: Jedes Mal, wenn Sie die App öffnen, werden Sie dazu aufgefordert, die Verwendung der Berechtigung zu erlauben. Die App kann die Berechtigung verwenden, bis Sie sie nicht mehr nutzen.
      Wenn Sie diese Option wählen, erscheint rechts daneben ein Stift-Symbol. Tippen Sie es an, können Sie einzelne Fotos oder Alben auswählen, auf die die App zugreifen darf. Alle nichtausgewählten sollte die App nicht verwenden können.
    3. Nicht zulassen: Die App kann nie die Berechtigung verwenden, auch dann nicht, wenn Sie sie gerade nutzen.

Weitere Infos zum Einstellen der Berechtigungen finden Sie hier in der offiziellen Android-Hilfe.

iOS

Es gibt mehrere Wege. Wir führen nur einen auf:

  1. Öffnen Sie die Einstellungen Ihres Geräts (Zahnrad-Symbol).
  2. Tippen Sie auf Datenschutz & Sicherheit.
  3. Tippen Sie auf Fotos (die Einstellungen gelten automatisch auch für Videos).
  4. Tippen Sie auf Facebook. Hier können Sie folgende Möglichkeiten auswählen:
    1. Keine: Die App darf auf kein gespeichertes Foto oder Video zugreifen.
    2. Beschränkter Zugriff: Hier können Sie nach dem Antippen bestimmte Dateien auswählen, die Facebook verwenden darf.
    3. Voller Zugriff: Hiermit gestatten Sie Facebook, auf alle Ihre Fotos und Videos zuzugreifen.

Weitere Infos zum Einstellen der Berechtigungen und zum App-Datenschutzbericht finden Sie hier in der offiziellen Apple-Hilfe.

Ratgeber-Tipps

Ratgeber Photovoltaik
Wer ein Stück weit unabhängig von den Preiskapriolen der Energieversorger werden will, kümmert sich um die Anschaffung…
Handbuch Pflege
Als pflegebedürftig gelten Menschen, die wegen einer Krankheit oder Behinderung für mindestens sechs Monate Hilfe im…
Foto von einer Hand, die eine Fernbedienung hält und auf einen Fernsehbildschirm richtet, auf dem ein Fußballspiel läuft

ARD und ZDF nur noch in HDTV empfangbar - Das können Sie jetzt tun

Ab 2025 wird die Ausstrahlung der öffentlich-rechtlichen Fernsehsender in Standardqualität eingestellt. Wir beantworten die wichtigsten Fragen und informieren, was Sie tun müssen, damit Ihr Fernsehbildschirm 2025 nicht schwarz wird.
Fernbedienung wird auf Fernseher gerichtet

Sammelklage wegen service-rundfunkbeitrag.de gegen SSS-Software Special Service GmbH

Die SSS-Software Special Service GmbH macht auf service-rundfunkbeitrag.de nicht ausreichend kenntlich, dass sie Geld für eigentlich kostenlosen Service verlangt. Der Verbraucherzentrale Bundesverband klagt vor dem OLG Koblenz und hat eine Sammelklage eingereicht. Betroffene können sich jetzt für die Klage beim Bundesamt für Justiz (BfJ) anmelden. Und im Erfolgsfall von der Klage profitieren.
Fernbedienung wird auf Fernseher gerichtet

Unrechtmäßige Gebühren auf service-rundfunkbeitrag.de: Sammelklage eröffnet

Nach einer Abmahnung kündigten die Betreiber von www.service-rundfunkbeitrag.de an, unrechtmäßig erhobene Gebühren zurückzuzahlen. Dies ist jedoch in vielen Fällen nicht geschehen. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) hat eine Sammelklage eingereicht. Betroffene können sich jetzt für die Klage anmelden.