Wir suchen neue Kolleg:innen für unsere Rechtsberatung in Suhl. Alle Details finden Sie hier.

Gefahr aus der Wasserleitung durch Blei und Legionellen?

Stand:
Kann das heimische Wasser aus der Leitung durch Blei oder Legionellen belastet sein? Wir geben Tipps zur Wartung von Rohren und Armaturen in den eigenen 4 Wänden.
Altes Rohr in einer Wand

Das Wichtigste in Kürze:

  • Sie sollten die Wasserrohre im Haus und daran angeschlossene Geräte wie Warmwasserbereiter regelmäßig warten lassen.
  • Sind Rohrleitungen im Haus fehlerhaft oder entsprechen nicht der Trinkwasserverordnung, sind Hausbesitzer:innen dafür verantwortlich, nicht Mieter:innen. 
  • Bleirohre sind nur bis 1972 vereinzelt verbaut worden. Häuser ab Baujahr 1973 haben keine Bleileitungen mehr. 
  • Zentrale Warmwasseranlagen in Mehrfamilienhäusern müssen auf Legionellen untersucht werden. 
On

Woher weiß ich, ob Bleirohre im Haus sind?

In Gebäuden, die vor 1973 errichtet wurden, sind vereinzelt immer noch Bleirohre verlegt. Rohre, die den strengen Bleigrenzwert von 0,010 Milligramm pro Liter überschreiten, müssen von Eigentümer:innen ausgetauscht werden. Ab 2028 gilt ein neuer Bleigrenzwert von 0,005 Milligramm pro Liter. Wohnen Sie zur Miete, müssen Sie sich  an Ihre Vermieterin oder Ihren Vermieter wenden. Auch wenn die Einhaltung des Richtwertes kein Problem ist, haben Mieter:innen das Recht, über die Existenz von Bleirohren informiert zu werden.

Wie hoch ist die Gefahr durch Legionellen im Warmwasser?

In Mehrfamilienhäusern mit zentralen Warmwasseranlagen, die über eine Speicherkapazität von mehr als 400 Liter verfügen, muss das Wasser zudem regelmäßig auf Legionellen untersucht werden. Denn die gesundheitsschädlichen Bakterien können bei anfälligen Menschen Lungenentzündungen auslösen.

Vermieter:innen sind verpflichtet, Mieter:innen über die Ergebnisse einer Legionellenprüfung zu unterrichten. Mehrfamilienhäuser, in denen die Wohnungen über einen eigenen Boiler zur Wassererwärmung verfügen, sowie in Zweifamilienhäusern ist eine Gefahr von Legionellen allerdings eher unwahrscheinlich. Einer Überprüfung ist meist nicht erforderlich. Eigentümer:innen sollten jedoch darauf achten, dass Warmwasser im Haus auf 60 Grad Celsius erwärmt wird.

Was muss ich bei Partikelfiltern und Perlatoren beachten?

Rost oder Sandpartikel aus dem städtischen Rohrleitungsnetz können in den Wasserleitungen zu Lochfraß führen oder Armaturen verstopfen. Um dies zu verhindern, ist seit 2012 der Einbau von Partikelfiltern am Hausanschluss Pflicht. Diese Filter sind nicht zu verwechseln mit Schadstofffiltern, die aus Sicht der Verbraucherzentralen unnötig sind.

Die regelmäßige Wartung ist jedoch ein Muss. Partikelfilter ohne automatische Rückspülung müssen zudem regelmäßig gespült werden. Beachten Sie hierbei die Wartungsintervalle des Herstellers.

Gut zu wissen: Fehlt ein Partikelfilter in der Leitung, können es sein, dass Versicherungen bei einem Wasserrohrbruch den Schaden nicht übernehmen. Um eine gute Trinkwasserqualität zu erhalten, sollten zudem die Siebaufsätze an den Wasserhähnen - sogenannte Perlatoren - regelmäßig abgeschraubt und gereinigt werden, am besten mit einer milden Zitronensäurelösung.

Wechseln Sie Rohre nicht selbst

Um zu verhindern, dass ungeeignete Materialien verwendet werden und dadurch eventuelle teure Schäden entstehen, dürfen laut Trinkwasserverordnung nur sachkundige Betriebe im und am Haus an den Rohren Hand anlegen. Der örtliche Wasserversorger gibt hierbei Auskunft darüber, welche Betriebe Rohrleitungen verlegen und warten dürfen.

Wo kann ich Trinkwasser untersuchen lassen?

Auf einer Internet-Liste des Landesamts für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW sind Labore aufgeführt, die seriöse Untersuchungen des Trinkwassers vornehmen. Allerdings bieten nicht alle der aufgelisteten Labore Analysen für Endverbraucher:innen an. Informieren Sie sich daher am besten telefonisch. Auch ein Preisvergleich ist sinnvoll.

Glas unetr laufendem Wasserhahn

Leitungswasser: Fragen und Fakten zu dem idealen Getränk

Hier haben wir zusammengestellt, was man rund ums Trinkwasser wissen und beachten sollte.

Ratgeber-Tipps

Feuchtigkeit und Schimmelbildung
Feuchtigkeit und Schimmel in den eigenen vier Wänden – mittlerweile ganzjährig ein Problem. Durch den extrem feuchten…
Kauf eines gebrauchten Hauses
Die Praxishilfe für Ihren Hauskauf
Wer ein Haus aus zweiter Hand kauft, sollte sein Wunschobjekt ganz genau…
Frau überlegt: soll sie Nahrungsergänzungsmittel kaufen oder nicht

vzbv-Papier: 10 Punkte für mehr Verbraucherschutz in den ersten 100 Tagen

Viele Verbraucher:innen sorgen sich zunehmend wegen steigender Kosten, vor allem bei Lebensmitteln und Energie. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) hat daher ein Sofortprogramm mit zehn Forderungen an die künftige Bundesregierung erstellt, die sie in den ersten 100 Tagen angehen soll.
Frau im bunten dicken Wollpulli sitzt mit Teetasse und Heizkostenabrechnung vor einer Heizung

Unterstützung bei hohen Heizkosten: Ihr Recht auf Sozialleistungen

Auch Menschen mit regelmäßigem Einkommen können Anspruch auf Sozialleistungen bei hohen Heizkosten haben. Die Verbraucherzentrale erklärt, worauf Sie achten sollten.
Grafische Darstellung: Links im Bild eine wütende Frau, rechts daneben ein Smartphone, auf dem die Seite dein-rundfunkbeitrag.de zu sehen ist, daran ein roter Kreis mit Euroscheinen. Ganz rechts befindet sich ein großes rotes Ausrufezeichen, in dem "Warnung" steht.

dein-rundfunkbeitrag.de verlangt Geld für kostenlosen Service

Über die Webseite dein-rundfunkbeitrag.de stellt ein privates Unternehmen Verbraucher:innen Online-Formulare für die Kontaktaufnahme zum Beitragsservice der öffentlich rechtlichen Rundfunkanstalten zur Verfügung. Für die Übermittlung der Formulare an den Beitragsservice verlangt die Firma 39,99 Euro.