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Unseriöse Kredite erkennen: 6 häufige Fallen

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Minimaler Papierkram, keine Sicherheiten, keine Schufa, nur geringes Einkommen - aber das schnelle Geld ist nur vermeintlich leicht zu haben. Lesen Sie hier mehr.
Ein Münzstapel auf Geldscheinen

Das Wichtigste in Kürze:

  • Unseriöse Kreditvermittler:innen versprechen oftmals schnelle und unbürokratische Hilfe bei finanziellen Engpässen.
  • Doch bei der Suche nach Geldquellen sollten Sie vorsichtig sein. Denn Kreditvermittler:innen vergeben selbst keine Darlehen, sondern reichen grundsätzlich Anfragen bloß an Banken weiter.
  • Ob der beworbene Kredit überhaupt vergeben wird, entscheiden daher nicht die Vermittler, sondern allein die Kreditgeber.
  • Wir geben Tipps, wie Sie unseriöse Kreditvermittler:innen erkennen.
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Ob Sie Wünsche schnell erfüllen, finanzielle Löcher stopfen oder alte Schulden umschichten möchten: Unseriöse Kreditvermittler:innen versprechen schnelle, unbürokratische Lösungen - per Inserat oder per Mausklick. Oft kassieren sie aber für Aufträge zur Kreditvermittlung zunächst einen Vorschuss. Antragsunterlagen sollen Sie dann per Post gegen Nachnahme annehmen. Sie entpuppen sich häufig als wertloses Papier, statt Kreditvertrag tauchen plötzlich unsinnige andere Verträge und Abos auf. Beim Hausbesuch sind schnell teure und nutzlose Versicherungen zusätzlich unterschrieben.

Vorsicht bei "Schufa-freien" Kredit-Angeboten!

Das Team der Marktbeobachtung warnt vor einer neuen Masche dubioser Kreditvermittler:innen: Einige werben mit "Schufa-freien" Krediten und goldenen MasterCards. Die unseriösen Angebote werden auf den Websites als "fair", "transparent" oder "zuteilungssicher" beworben und sind häufig mit falschen Bewertungen und Gütesiegeln ausstaffiert.

Anstatt des beworbenen Kredits erhalten Sie jedoch eine Rechnung für die Prepaid-Kreditkarte – und in manchem Fällen zusätzlich ein Abo, das mit erheblichen Kosten verbunden ist und nichts mit einem Kredit zu tun hat.

Podcast: Das Wichtigste zum Nachhören

Hohe Energiekosten; steigende Inflation - viele Verbraucher:innen stehen gerade unter enormen finanziellen Druck und stoßen dann auf Werbung, die ihnen mit "Krediten ohne Schufa" einen angeblichen Ausweg bieten.

Der Podcast ist im Rahmen eines vom Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz geförderten Projekts entstanden.

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Seriös oder nicht? 6 Tipps zur Prüfung von Kreditangeboten

Seien Sie auf der Suche nach Geldquellen bei finanziellem Engpass besonders vorsichtig. Beim Seriositäts-Check helfen die folgenden Tipps:

Falle 1: Werden Sie misstrauisch bei Kreditangeboten mit Soforthilfe und "ohne Schufa"

Vorsicht, wenn Angebote schnelle Soforthilfe versprechen. Kreditvermittler:innen vergeben selbst keine Darlehen, sondern reichen Anfragen bloß an Banken weiter. Sicher ist, dass die Kreditvermittler:innen den Kredit durch ihre Tätigkeit verteuern ‑ falls er überhaupt gewährt wird.

Darüber ob ein Kredit gewährt wird entscheiden allein die Geldinstitute. Das gilt auch, wenn keine Sicherheiten gebraucht werden, die Schufa-Einträge angeblich ohne Bedeutung sind und geringe oder fehlende Einkünfte kein Problem darstellen. Die Erfahrung hat gezeigt: Seriöse Kredite werden praktisch nie ohne entsprechende Bonität vergeben.

Falle 2:  Überprüfen Sie die Namen und Internetseiten der Kreditvermittler:innen

Selbst wenn Vermittler:innen Vertrauen erweckende Namen tragen, auf Mitgliedschaften in Verbänden hinweisen oder ihre Internetseiten seriös wirken, sollten Sie ihnen nicht blind vertrauen.

Auch wenn die Kreditvermittler:innen auf die Zulassung nach Paragraph 34c der Gewerbeordnung verweisen, ist dies kein besonderes Merkmal von Seriosität. Die behördliche "Zulassung" - das Gesetz spricht von Erlaubnis - ist im Wesentlichen eine Formsache und sagt nichts über die Angebote von Darlehensvermittler:innen aus.

Unseriöse Kreditangebote im Internet: Darauf können Sie achten

In den sozialen Medien finden sich derzeit viele Angebote für Kredite, die unkompliziert und leicht abgewickelt werden können. Seien Sie vorsichtig, wenn das Angebot zu gut, um wahrs zu sein scheint. Auf den Webseiten der Anbieter können Sie außerdem auf Folgendes achten:

  • Ist auf der Seite ein Impressum hinterlegt?
    Jede Webseite, die Dienstleistungen in Deutschland anbietet benötigt ein Impressum. Finden Sie kein Impressum auf der Seite, sollten Sie dort keine Kreditvermittlung beauftragen. Das gilt auch wenn die Adresse im Impressum erfunden klingt oder gar nicht existiert. Es lohnt sich daher die angegebene Adresse zu überprüfen.
  • Ist der Anbieter im Ausland ansässig?
    Besonders vorsichtig sollten Sie auch dann sein, wenn Kreditvermittler:innen im Ausland sitzen. Denn dann können Sie deutsches Recht häufig schwieriger durchsetzen oder Probleme mit dem Kredit nur schwer lösen.
  • Gibt es eine Telefonnummer, bei der Sie anrufen können?
    Auf den Seiten von Kreditvermittler:innen sollten Sie auch eine Telefonnummer finden, unter der Sie Fragen klären können. Gibt es keine ist das ein erstes Anzeichen dafür, dass der Anbieter im Problemfall nur schwer erreichbar sein wird.
  • Wird Ihnen mit dem Kredit auch ein weiteres Produkt angeboten?
    Wird Ihnen ein Kredit "ohne Schufa" in Verbindung mit einer "goldenen" Prepaid-Kreditkarte oder einem Handyvertrag angeboten, sollten Sie besonders misstrauisch werden. In der Regel werden Kredite bei seriösen Anbieter:innen nicht zusammen mit solchen Produkten angeboten. Dadurch kommen zusätzliche Kosten für Leistungen auf Sie zu, die Sie an dieser Stelle nicht brauchen.

 

 

Falle 3: Nehmen Sie keine Unterlagen per Nachnahme an

Verbreitet ist auch die Praxis, vermeintliche Vertragsunterlagen per Nachnahme zu versenden. So wird die Vermittlergebühr sofort kassiert. Allerdings trägt der Postbote dabei häufig nur einen Stapel wertloses Papier ins Haus, zum Beispiel Antragsunterlagen für eine angeblich genehmigte Finanzsanierung, die überhaupt nicht gewünscht war und zu keiner Kreditauszahlung führt. Das Geld ist dann weg, ohne dass ein Kreditvertrag abgeschlossen wurde.

Falle 4: Zusätzliche Prepaid-Kreditkarten führen meist zu weiteren Kosten

Eine weitere "Masche" unseriöser Kreditvermittler:innen ist es, den vermeintlichen Antrag auf Kreditvermittlung mit einem Antrag auf Vermittlung einer Prepaid-Kreditkarte zu kombinieren. Dies ist eine Kreditkarte, auf der Sie erst einen Betrag einzahlen müssen, um ihn dann ausgeben zu können. Einige Vertragskonstruktionen sind dabei so gestaltet, dass Sie nur dann einen Antrag auf Kreditvermittlung stellen können, wenn Sie auch eine Prepaid-Karte bestellen. Regelmäßig kommt in diesen Fällen kein Kreditvertrag zustande. Sie bekommen aber per Nachnahmegebühr eine Prepaid-Kreditkarte zugeschickt. Später wird dafür auch eine "Jahresgebühr" erhoben. Sie haben also im Ergebnis keinen Kredit bekommen, wohl aber eine ‒ meist überteuerte ‒ Prepaid-Kreditkarte, die Sie eigentlich gar nicht haben wollten.

Falle 5: Machen Sie keine Vorauszahlungen

Grundsätzlich sollten Sie Offerten meiden, bei denen Sie etwas zahlen sollen, bevor Sie ein Darlehen bekommen. Kreditvermittler:innen haben nur dann einen Anspruch auf Vergütung, wenn ein Darlehen aufgrund ihrer Bemühungen tatsächlich genehmigt und ausgezahlt wurde. Diese Vergütung muss in einem schriftlichen Vertrag ausdrücklich vereinbart sein und zusätzlich auch im Kreditvertrag ausgewiesen werden.

Unseriöse Darlehensvermittler:innen versuchen diese gesetzlichen Bestimmungen zu umgehen, indem sie angebliche Auslagen verlangen. Diese sind zwar im Prinzip in engen Grenzen zulässig, müssen aber nur gezahlt werden, wenn sie vorab schriftlich vereinbart wurden, nachweisbar bei der Darlehensvermittlung entstanden sind und tatsächlich notwendig waren. In der Praxis werden jedoch regelmäßig unzulässige Beträge - wie etwa pauschale Summen - gefordert. Aber auch manch konkrete Einzelposition ist nicht erlaubt, wie z.B. die Arbeitsstunden oder Reisekosten eines Außendienstmitarbeiters, der Sie zu Hause aufsucht - genauso wie teure Hotlines oder Eilbearbeitungsgebühren.

Wer dennoch vorab etwas zahlt, erhöht die Chancen auf Auszahlung eines Kredits nicht!

Falle 6: Schließen Sie keine zusätzlichen Verträge bei Hausbesuchen ab

Darlehensvermittler:innen kündigen sich gern zum Besuch an. Meist haben sie Versicherungen, Verträge über vermögenswirksame Leistungen oder dubiose Geldanlagen im Gepäck. Mit dem Hinweis, dass die Bank Sicherheiten brauche, drängen sie zur Unterschrift. Die Folge: Ihre Schulden wachsen. Denn Sie haben jetzt auch noch einen teuren Vertrag am Hals und obendrein keinerlei Gewissheit, dass das Darlehen gewährt wird. Solche Verträge stellen weder eine zusätzliche Sicherheit für das Darlehen dar, noch erhöhen sie die Chance auf eine Kreditauszahlung. Sie sind wertlos, solange dort noch keine nennenswerten Gelder eingezahlt wurden. Außerdem ist jedem seriösen Kreditgeber klar, dass eine zusätzliche Belastung des monatlichen Budgets die Abzahlung von Kreditraten eher gefährdet als sichert.

Hilfe bei Ihrer Verbraucherzentrale

Sie sind Opfer von unseriösen Kreditvermittler:innen geworden? Die Fachleute der Verbraucherzentralen helfen Ihnen dabei, gezahlte Beträge zurückzubekommen oder unterschriebene Verträge rückgängig zu machen. Hier finden Sie alle Beratungswege und -orte.

Ärger mit Strom-, Gas- und Fernwärmeverträgen

Viele Verbraucher:innen haben Preiserhöhungen für ihre Strom-, Gas- und Fernwärmeverträge oder die Kündigung erhalten. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) und die Verbraucherzentralen klagen gegen mehrere Unternehmen wegen rechtswidrigen Verhaltens.
Ein Mann fährt auf einem Lastenfahrrad

Verkaufsstopp bei Babboe: Zwei weitere Modelle sind betroffen

Die niederländische Behörde für Lebensmittel- und Verbrauchsgütersicherheit hatte im Februar den Verkauf von Lastenrädern der Marke Babboe gestoppt. Da bei einigen Modellen Sicherheitsmängel vorlagen, die zum Teil in Rahmenbrüchen endeten, muss sich der Lastenfahrrad-Hersteller nun mit strafrechtlichen Ermittlungen auseinander setzen.
Eine Arztrechnung liegt auf dem Tisch, darauf ist ein Stethoskop abgelegt.

Kassenleistung als IGeL verkauft: Zwischenauswertung Verbraucheraufruf

Verbraucher:innen müssen immer wieder für Kassenleistungen zahlen – das zeigt die Zwischenauswertung des Verbraucheraufrufs „Beim Arztbesuch unnötig zur Kasse gebeten?“. Der vzbv fordert: Die Bundesregierung muss die Rechte von Patient:innen stärken!